Kuku bekommt nicht genug vom Basketball

21.09.20 – Der Basketballer Gabriel Kuku vom VfL Stade hat bereits beim eigenen Vorbereitungsturnier überzeugt. Am Sonntag beginnt die Regionalliga-Saison und der Neuzugang will möglichst weit oben mitspielen. Über einen, den der Trainer „Basketholic“ nennt.

Die Trainingsbeteiligung ist überschaubar. Vier Jungs und ihr Coach stehen unterhalb des Basketballkorbs. Einer von ihnen, weißes Shirt mit „Jordan“-Schriftzug auf der Brust, tritt an die Freiwurflinie heran. Wirft, trifft. Der nächste ist dran. „Eigentlich wollte ich ein richtig schönes Training machen“, sagt der Trainer, bloß hat die Hälfte der Mannschaft abgesagt. Und so behilft sich der Trainer mit Übungen, die sich für Einheiten mit nur vier Spielern eignen.

Es ist Gabriel Kuku, der die U 14-Mannschaft des VfL Stade an diesem Mittwochabend in einem Hallendrittel der alten BBS-Sporthalle zum ersten Mal alleine trainiert. Kuku, 18 Jahre, 1,90 Meter groß, athletischer Körperbau, moderner Kurzhaarschnitt, lächelt viel und scheint gut bei den Nachwuchsspielern anzukommen. „Er hat eine enorme Wirkung auf Kinder und Jugendliche“, sagt Justin Moradi, Geschäftsführer des VfL Stade und selber Basketball-Jugendtrainer. „Er kann eine charismatische Figur werden.“ Wer ist dieser Mann?

Bis vor einem Monat lebte Gabriel Kuku noch 800 Kilometer entfernt von Stade, in Germering, einem Vorort Münchens. Dann kam der Umzug. Kuku, der Combo Guard (so werden Spieler bezeichnet, die sowohl die Point-Guard- als auch die Shooting-Guard-Position spielen können) wechselte zum Viertligisten VfL Stade. Zog in eine WG zu seinen Mitspielern Francesc Iturria, Clemens Mandt und Leon Rosenstein. Und begann ein Freiwilliges Soziales Jahr, kurz FSJ, beim Verein. Und deshalb trainiert er auch den Basketball-Nachwuchs.

Kuku sagt, dass es schon sehr gewöhnungsbedürftig sei, alleine so weit weg von zu Hause zu leben. Vor allem den Flammkuchen seiner Mutter vermisse er. Kuku sagt aber auch, dass das Zusammenleben in der WG Spaß mache. Es werde kaum über etwas anderes geredet als Basketball.

Basketball ist das Thema im Leben des 18-Jährigen

Kuku lernte das Spiel auf einem Streetcourt mit Gummibelag wenige Meter hinter dem Elternhaus. „Dort habe ich meine Liebe zum Basketball entdeckt“, sagt Kuku. Weil es beim SV Germering kein Team für Kinder gab, spielte er erstmal Handball. Als er alt genug war, zeigte er sein Talent beim Basketball. Andere Vereine wurden aufmerksam, Kuku wechselte an die International Basketball Academy Munich vom MTSV Schwabing. Dort spielte er zunächst in der JBBL, der höchsten U 16-Spielklasse Deutschlands, später in der NBBL, der höchsten U 19-Spielklasse Deutschlands.

Kuku arbeitete fast wie ein Sportprofi. Es gab Trainingspläne, konkrete Zielsetzungen, Videoanalysen vor den Spielen und einen intensiven Konkurrenzkampf. „Alle sind gleich alt, jeder spielt schnellen Basketball, alle sind auf dem gleichen Niveau“, sagt Kuku, er habe sich in dieser Umgebung wohlgefühlt, war Stammspieler. Und dann war da die Schule. Meist ging Kuku um 8 Uhr aus dem Haus, um Mitternacht war er zurück. Das Abitur in diesem Jahr habe er „gerade so“ bestanden.

Eigentlich wollte Gabriel Kuku anschließend mit Hilfe eines Stipendiums an ein US-College. Dann aber kam Corona dazwischen und eine Nachricht aus Stade. Joan Rallo Fernández, Trainer der Regionalliga-Mannschaft, habe angefragt, ob er für den VfL spielen wolle und sein FSJ im Verein absolvieren wolle. Kuku, dem noch „ein, zwei andere Optionen“ vorlagen, hielt Stade für die beste, gerade wegen des FSJ. Seit Mitte August ist er nun in Stade.

Kuku trainiert nicht nur den Basketball-Nachwuchs des Vereins, er arbeitet ebenso in der Geschäftsstelle des Vereins, er betreut Schwimm- und Kinderturnkurse beim VfL sowie die Basketball- und Ballspiele-AG an Stader Grundschulen. Und dann steht er noch selber auf dem Feld.

Einer, der immer an sich arbeitet

Gabriel Kuku ist laut seines Trainers ein athletischer Basketballer und trotz seines jungen Alters bereits imstande, das Spiel zu lesen und seinen Körper im richtigen Moment einzusetzen. Und er sei ein „Basketholic“, so Fernández, einer, der pausenlos an sich arbeite und nicht genug vom Basketball bekomme. Kuku freut sich über das Lob, er weiß aber, dass es noch Dinge zu verbessern gebe, vor allem im Spielverständnis. Und da sei er in Stade an einer guten Adresse. So könne er von den Point Guards Francesc Iturria und Nil Angelats noch eine Menge lernen. „Die beiden wissen viel über das Spiel“, sagt Kuku.

Zuletzt überzeugte Kuku mit seiner Leistung beim McDonald’s-Supercup in Stade. Bei dem Vorbereitungsturnier, das der VfL am vergangenen Sonntag souverän gewann, wurde er zum wertvollsten Spieler gekürt. Wegen seiner Wurfquote und seinem Auge für den Mitspieler. „Mein Wurf ist meine Stärke, mit den Assists bin ich gerade erst am Anfang“, sagt Kuku. Die Auszeichnung sei eine große Ehre.

In der am Sonntag beginnenden Saison möchte Kuku mit dem VfL Stade möglichst weit oben mitspielen und sein Bestes geben. Mit einem konkreten Saisonziel hält er sich auf Geheiß des Trainers zurück, und weil er die Liga überhaupt nicht kenne. Wie es nach der Saison für ihn weitergeht, ob er dann möglicherweise den Schritt in die USA wagt, sei denkbar, stehe aber noch nicht fest. „Ich will immer die für mich beste Option wählen“, sagt Kuku.

Gabriel Kuku versammelt die vier U 14-Basketballer in der Mitte des Hallendrittels. „Stabi“ steht an, so werden Stabilisationsübungen im Sportduktus genannt. Kuku erklärt die Übung: Die Jungs sollen eine gewisse Zeit lang in Unterarmstütz-Position verharren, bis ein Signal ertönt. „Alle bereit?“, fragt Kuku. „Nein!“, scherzt einer, „machst du mit?“ Kuku grinst, „nein, ich habe noch selbst Training.“

Nach dem Jugendtraining verlässt Kuku die BBS-Halle, überquert die Glückstädter Straße und betritt auf der gegenüberliegenden Seite die Sporthalle des Vincent-Lübeck-Gymnasiums. Dort bereitet er sich mit der Regionalliga-Mannschaft auf die am morgigen Sonntag beginnende Saison vor. Um 22 Uhr wird Kukus Arbeitstag enden.

Heimspiel zum Saisonstart

Der VfL Stade sollte zum Start der Saison in der 1. Basketball-Regionalliga Nord am Sonntag zu Hause gegen die WSG Königs Wusterhausen. Das Spiel wurde wegen eines Corona-Falls im Trainingskader des Gegners WSG Königs Wusterhausen am Sonnabendabend kurzfristig abgesagt.

Die Stader sollten auf eine Mannschaft treffen, die hoch gehandelt wird: „Der Kader von Königs Wusterhausen ist der eines Teams, das in die Pro B aufsteigen kann“, sagt VfL-Trainer Joan Rallo Fernández. Zum vorzeitigen Ende der vergangenen Saison belegte die Mannschaft aus Brandenburg den Mittelfeldplatz sieben, gefolgt vom VfL Stade.

Die Stader selber haben zuletzt die Generalprobe für die neue Saison bestanden. Beim eigenen McDonald‘s-Supercup gewann die Mannschaft um Neu-Kapitän Jamo Ruppert souverän den Titel und schlug unter anderem Ligakonkurrent TSG Bergedorf mit 99:52. Dieses Vorbereitungsturnier nutzten die Stader aber nicht nur als sportlichen Test. Die Verantwortlichen probten aufgrund der Corona-Auflagen auch gleich die Abläufe in der VLG-Halle. 

Quelle: Stader Tageblatt
Foto: Elsen

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