Basketballer erkämpfen sich in Overtime-Krimi den ersten Sieg
03.02.20 – Der VfL Stade hat sein Auswärtsspiel gegen TuS Ademax Bramsche mit 97:90 nach zweimaliger Overtime gewonnen. Es ist der erste Sieg in der Rückrunde der 1. Regionalliga Nord für das Team von Trainer Joan Rallo Fernández.
In einer spannenden Partie hatte am Ende der VfL Stade die Nase vorn und erwischte auch den besseren Start: Nach dem ersten Viertel führte das Team bereits mit 20:18. Im zweiten Viertel legten die Stader gegen die „Red Devils“ aus Bramsche nach und bauten die Führung zur Hälfte der Spielzeit auf 42:31 aus. „Ein total verrücktes Spiel. Wir haben taktisch fantastisch gespielt in der ersten Hälfte“, sagt Trainer Fernández.
Aber Bramsche bewies, wie bereits im letzten Spiel gegen den TSV Neustadt, Kampfgeist. Vor allem Center Aleksandar Cuic zeigte seine Klasse, war mit 37 Punkten erfolgreichster Werfer überhaupt auf dem Platz. Die Stader Führung schrumpfte in einem umkämpften dritten Viertel auf 61:54, zum Ende der regulären Spielzeit stand es 76:76. Das bedeutete: Overtime. Das Spiel wurde um fünf Minuten verlängert, um einen Sieger zu ermitteln. Stade musste dabei auf Leevi Erkkilä und Leon Rosenstein verzichten, die sich beide in der regulären Spielzeit verletzt hatten.
Erste Overtime für Fernández im Herren-Bereich
Doch nach fünf Minuten stand es erneut Unentschieden. Beim Stand von 81:81 ging das Spiel in die nächste Verlängerung. Dieser Modus wird so lange fortgesetzt, bis ein Sieger feststeht. In der NBA pfiff der Schiedsrichter 1951 sechsmal zur Verlängerung, bis in der Partie der Indianapolis Olympians gegen die Rochester Royals eine Entscheidung erzielt wurde. Ganze vier Stunden standen die Teams dafür auf dem Platz.
Für VfL-Trainer Fernández war das Spiel gegen Bramsche die erste Overtime im Herren-Bereich. Teammanager Sönke Bergmann: „An unsere letzte Overtime kann ich mich nicht erinnern.“
Guido Villamil und Christopher Kleinkes mussten inzwischen mit dem fünften persönlichen Foul vom Platz, in der zweiten Overtime traf es Center Reco McCarter.
Dennoch zog Stade auf 97:90 davon und erkämpfte sich damit den ersten Sieg der Rückrunde. „In so einem Spiel ist es extrem wichtig, wie mental stark man ist“, sagt Trainer Fernández. Diese Leistung sei umso beeindruckender nach fünf verlorenen Spielen und vielen schwierigen Situationen. „Das in so einem Moment der Saison zu schaffen, dafür muss man außergewöhnlich stark sein.“
40 Prozent Trefferquote
Gleich drei Stader Spieler glänzten dabei mit einem sogenannten double-double, also zweistelliger Punktzahl und Rebounds: Reco McCarter (24 Punkte/12 Rebounds), Nil Angelats (22/15) und Christopher Kleinkes (15/10). Auch Jamo Ruppert zeigte mit 22 Punkten eine starke Leistung. Mit rund 40 Prozent Trefferquote verbesserte sich das gesamte Team gegenüber der letzten Niederlage gegen den ASC Göttingen.
Die Basketballer des VfL gehen somit gestärkt in das Spiel kommende Woche gegen den BBC Rendsburg. Rendsburg, derzeit Vorletzter, gewann am Sonnabend ebenfalls sein Spiel. „Unsere Fans waren letzte Woche auf unserer Seite, und wir werden sie wieder brauchen“, sagt Trainer Fernández.
Die Statistik
- Spielverlauf: 20:18 (1. Viertel), 22:13 (2. Viertel), 19:23 (3. Viertel), 15:22 (4. Viertel), 5:5 (1. Overtime), 16:9 (2. Overtime)
- VfL Stade (Punkte/Dreier): McCarter (24/3), Angelats (22/4), Ruppert (17/3), Kleinkes (15/0), Erkkilä (5/1), Facchini (5/0), Giebel (5/1), Villamil (4/0), Rosenstein (0/0), Gherezghihier (0/0)
- Nächstes Spiel: VfL Stade – BBC Rendsburg Twisters (Sonntag, 9. Februar, 16 Uhr, Vincent-Lübeck-Gymnasium Stade
Quelle: Stader Tageblatt
Foto: Elsen