VfL Stade und der „Glue-Guy“ gewinnen souverän
10.10.22 – Die Basketballer des VfL Stade haben in der 1. Regionalliga den Sprung auf Platz drei geschafft. Das Team fuhr am Sonntag gegen den Oldenburger TB einen 102:70-Sieg ein.
Richard Fröhlich ist jetzt 36 Jahre alt. Center. 2,06 Meter groß. Intern heißt Fröhlich der „Glue-Guy“. Der Klebstoff-Kerl. Einer, der wichtig ist für das Gefüge im Team, der den Laden zusammenhält. Fröhlich spielt nach langer Pause im zweiten Frühling. Und das gegen den Oldenburger TB sogar sehr erfolgreich.
Viel Spielzeit lässt VfL-Trainer Joan Rallo Fernández seinem Center nicht. Fröhlich steht von den 40 Minuten genau 10 Minuten und 30 Sekunden auf dem Platz. Aber das ist gar nicht so schlimm. Richard Fröhlich sagt, er freue sich, dass die Bank so gut besetzt ist. Er sagt, er spielt anders als früher. „Ich muss effizient agieren. Ich muss mir meine Energie einteilen“, so Fröhlich. Der Trainer habe ihm eine entsprechende Rolle gegeben. Fröhlich soll seine Körpergröße ausspielen, seine Erfahrung einbringen, ein paar Körbe machen, ein paar Rebounds.
Punkten kann er. Richard Fröhlich erzielt für den VfL Stade die ersten fünf Zähler zur 5:4-Führung. Schon kurze Zeit später übernehmen die anderen. Bis zum Ende der ersten Halbzeit wird der Center mit dem Handtuch auf den Oberschenkeln auf der Bank sitzen.
Die Mannschaftskollegen haben gegen den überforderten Oldenburger TB alles im Griff. Im ersten Viertel präsentiert sich Francesc Iturria treffsicher aus der Fernwurfzone. Überhaupt kann sich die Quote der Dreipunktwürfe an diesem Sonntag sehen lassen. 13 von 30 Versuchen gehen rein. 43,3 Prozent. Der VfL Stade setzt sich schnell ab. Jamo Ruppert beendet das erste Viertel mit seinem Dreier zum 31:13.
VfL-Kader mit verschiedenen Spielertypen
Der Kader des VfL Stade scheint in dieser Saison ziemlich gut besetzt zu sein. Verschiedene Spielertypen stellen den Gegner immer wieder vor neue Herausforderungen. Der kleine Spanier Francesc Iturria lenkt das Offensivspiel, manchmal aufreizend lässig, dann spritzig und wendig. Die Bälle landen wie selbstverständlich im Korb. Marvin Boadu verlässt sich auf seine Physis und seine Athletik. Aleksandar Postic spielt wie eine Mischung aus beiden. Der Neuzugang aus Bergedorf ist gegen Oldenburg mit 16 Punkten erfolgreichster Stader Werfer.
Der Gegner hatte schon während eines Turniers in der Endphase der Saisonvorbereitung deutlich das Nachsehen gegen den VfL. „Du musst aber trotzdem 100 Prozent geben“, sagt der Stader Coach Joan Rallo Fernández. Seine Spieler hätten das gemacht. „Sie sind mit dem nötigen Respekt in das Spiel gegen Oldenburg gegangen.“ Schnell stellt sich heraus, dass die Partie wie ein Trainingsspiel unter Wettkampfbedingungen wird. „Wir konnten neue Sachen probieren“, sagt Joan Rallo Fernández.
Höchste Führung: 39 Punkte
Der VfL Stade hält den Oldenburger TB das gesamte Spiel über auf Distanz. Die höchste Führung sind 39 Punkte nach dem 13:0-Punkte-Lauf zum 89:50 Ende des dritten und Anfang des vierten Viertels. In dieser Phase macht Oldenburg es vor allem einem Stader Spieler leicht: Richard Fröhlich. Er erzielt sechs Zähler in Serie.
Job erfüllt. Fröhlich steht am Ende bei 13 Punkten, einem Rebound in der Offensive, vier Rebounds in der Defensive, einer Vorlage und zwei Ballgewinnen. Die Wurfquote aus dem Feld liegt bei 86 Prozent. Richard Fröhlich hat sich seine Energie gut eingeteilt. Mitte der Woche wird das Spiel dann ganz aus den Knochen sein.
Die Statistik
Spielfilm aus VfL-Sicht: 31:13 (1. Viertel), 53:23 (Halbzeit), 85:50 (3. Viertel), 102:70 (Endstand)
VfL-Spieler/Punkte/Dreier: Iturria 15/2, Postic 16/2, Kokorus 3/1, Schaake 7/1, Angelats 11/3, Boadu 15/1, Claßen 2, Fröhlich 13, Rogacewicz, Lobera 7, Ruppert 13/3, Benthien
Nächstes Spiel: VfL - TSG Bergedorf (Fr., 14. Okt., 20.30 Uhr, VLG)
Quelle: Tageblatt
Foto: Elsen