Tiger Cup: VfL Stade mit starken Auftritten
07.06.23 – Nach einer langen Pause aufgrund der Corona-Pandemie war die Vorfreude groß, endlich wieder in den Kampfmodus zurückzukehren. Beim renommierten Tiger Cup in Visbek waren die Erwartungen hoch, und obwohl der VfL Stade aus terminlichen Gründen nur mit drei Teilnehmern bei den Erwachsenen anreisen konnte, machten sie ihre Präsenz deutlich spürbar.
In der Gewichtsklasse bis 60 kg trat Magomed Torshkhoev an. Mit beeindruckenden drei Kämpfen zeigte er eine starke Performance. Besonders beeindruckend war sein Sieg gegen einen Dan-Träger aus Visbek, bei dem er durch einen blitzschnellen Übergang vom Stand zum Boden mit einer Würgetechnik triumphierte.
Kirill Schlej, gerade einmal U18, kämpfte in der Gewichtsklasse bis 73 kg. Obwohl er beide Kämpfe verlor, hinterließ er einen vielversprechenden Eindruck. Vor allem sein Kampf gegen einen Dan-Träger aus Edewecht war bemerkenswert.
Bei den Damen trat Nicole Schlej in der Gewichtsklasse bis 63 kg an. Sie erwischte einen starken Tag und zeigte sich äußerst konzentriert und willensstark. In der ersten Runde hatte sie ein Freilos, doch bereits in der zweiten Runde nutzte sie eine kleine Unaufmerksamkeit ihrer Gegnerin aus Hamburg, um sie in einen Haltegriff zu nehmen. In der dritten Runde traf sie auf Julia Röwer aus Osnabrück. Hier präsentierte Nicole ihren besten Kampf, indem sie ihre Gegnerin zweimal mit einer Hüfttechnik zu Fall brachte.
Im Finale stand Nicole Verena Franke aus Herten gegenüber, und es entwickelte sich ein offener Kampf. Verena versuchte wiederholt, Nicole im Bodenkampf mit Sankaku-Dreher und Haltegriff in Bedrängnis zu bringen. Doch dies war keine leichte Aufgabe, da Nicole über große Beweglichkeit und viel Körperkraft verfügt, gepaart mit einer gehörigen Portion Siegeswillen. Nach regulärer Kampfzeit gelang es beiden Kämpferinnen nicht, eine Wertung zu erzielen, wodurch der Kampf in den Golden Score ging.
Im Golden Score zeigte Verena etwas mehr Kondition und Ausdauer. Nicole hingegen wurde etwas ungeduldig und versuchte zu viel zu schnell. Dadurch hatte sie in der regulären Kampfzeit bereits viel Energie gelassen und war erschöpft. Letztendlich musste sie sich geschlagen geben, doch ihre Leistung war dennoch bemerkenswert und wurde letztendlich mit dem 2. Platz honoriert.
Der VfL Stade mag zwar mit einer kleinen Delegation angereist sein, aber ihre Teilnehmer zeigten beeindruckende Leistungen und stellten ihr Können unter Beweis. Mit viel Kampfgeist, technischer Raffinesse und einer beeindruckenden mentalen Stärke machten sie ihren Verein stolz. Der Tiger Cup war ein gelungener Neuanfang nach den Einschränkungen der Corona-Pandemie, und der VfL Stade wird sicherlich in Zukunft mit noch mehr Athleten zurückkehren, um erneut ihr Talent auf der Matte zu zeigen.
Text: Ohle
Foto: Krien